Gegen Risiken und Nebenwirkungen der Sprache
Sprache ist ein Lebensmittel. Bei Lebensmitteln wird immer mehr bewusst: „Du bist, was du isst!“. Bei Sprache gilt dasselbe. Sprache tut etwas mit uns, setzt Netzwerke von Reaktionen in unserem Gehirn in Gang. Diese Reaktionen bewirken Gefühle, Gedanken, Muskelveränderungen und schlussendlich Entscheidungen. Bei einem Großteil unserer Handlungsabläufe fällen wir Entscheidungen, die nicht durch das Bewusstsein gegangen sind. Sprache kann dann zu einem Autopilot werden. Denken wir nur an Schönfärbereien wie Entlassungen = Freisetzungen, an Schrumpfung der Wirtschaft = Minuswachstum. Jedes Wort wirkt, ob wir wollen oder nicht.
Erhöhen Sie die Wirkkraft ihrer Sprachkultur. Setzen Sie auf Sprachbilder und Storys.
Sprache wirkt – nachhaltig.
Die Wirkung von Sprache wird viel zu oft unterschätzt. Schon einfache Wörter haben Signalwirkung. Wörter wirken nicht nur auf der neuronalen Ebene, sondern auch auf der körperlichen. Sprache steht mit der Muskulatur in Verbindung. Wann waren Sie das letzte Mal Zuseher eines Fußballspiels, Besucher eines Slalomrennens oder mit dabei als Ihre Tochter einen Vortrag hielt? Dass dabei Ihr Körper sensibel reagiert hat, steht außer Frage. Dass diese körperliche Reaktion auch durch Sprache ausgelöst wird, scheint noch weithin unbekannt.
Ein interessantes Experiment dazu liefert Manfred Spitzer. Er belegt die Wechselwirkung zwischen Sprache und Körper. http://suite101.de/article/gehirnforschung-und-paedagogik-aufklaerung-20-a70967#.VVmnHRcx2fV. Texte lösen Handlungen aus, aktivieren, nehmen uns an der Hand und helfen uns, Welt- und Denkbilder zu verinnerlichen. In diesem Sinne: Corporate Wording bzw. Sprachkultur formt Unternehmenskultur.